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Was ist Legasthenie: (Dyslexie)
Biogenetische Ursache:
Legasthenie und Dyskalkulie ist im Menschen vorhandene genbedingte durch Vererbung weitergegebene Veranlagung. Durch Gengesteuerte Entwicklungsprozess im Gehirn werden die Sinneswahrnehmungen beeinflusst. Dies haben Wissenschaftliche Forschungen bewiesen. Neueste Forschungen bestätigen, dass durch sechs Chromosomen, 1, 2, 3, 6, 15 und 18 diese Erbinformation getragen wird.
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Pädagogische Definition:
„...die Legasthenie ist ein wesentlich umfassenderes, Komplizierteres, komplexeres Gebiet als das Wort es auszudrücken vermag. Sie ist keine Krankheit, sie ist eine differenzierte Wahrnehmung eines Menschen.
"Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole, wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach; dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens."
Heute weiß man, dass 15 % der Weltbevölkerung davon betroffen sind und dabei über eine normale oder häufig über eine hohe Intelligenz verfügen.“
Frau Dr. Kopp- Duller 1955
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Wie erkennt man Legasthenie:
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Wie erkennt man Legasthenie:
Grundsätzlich spricht man von einer Primärlegasthenie oder Primärdyskalkulie, wenn man Folgendes beobachten kann: Eine zeitweise Unaufmerksamkeit des Kindes beim Schreiben, Lesen oder Rechnen, wenn es mit Buchstaben oder Zahlen zusammentrifft, durch unscharfe Sinneswahrnehmungen und der daraus folgenden Unaufmerksamkeit entstehen die Wahrnehmungsfehler. -
Anzeichen für Legasthenie:
Vorschulalter
- Probleme mit Legasthenie in der Familiengeschichte
- Das Erlernen des Klarsprechens erfolg später als erwartet
- Durcheinander bringen von richtungweisenden Wörtern z.B. hinauf/hinunter,(dr)innen/(dr)außen
- Verwendung falscher Bezeichnungen z. B. Lampenschirm für Laternenpfahl
- Verkürzte Krabbelphase
- Verstärkt gute und schlechte Tage ohne erkennbaren Grund
- Mag nicht malen, kann keine Ränder einhalten
- Hohe Merkfähigkeit, sehr kreativ, auffällig gute Fantasie
- Eigene Ordnung
- Motorisch ungeschickt (Schleifen binden, Treppen steigen, Schere, Perlen fädeln)
- Keine klar entwickelte Seitendominanz und oder Raumorientierung
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Kinder bis 9 Jahren:
- Große Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und oder Schreibens
- Ständiges und fortlaufendes Vertauschen von Zahlen und Buchstaben
- z.B. 15 für 51; b für d
- Probleme beim Unterscheiden von rechts und links
- Schwierigkeiten im Behalten des Alphabets, beim Multiplizieren,
- Reihenfolge der Tage der Monate ect.
- Fortlaufende Schwierigkeiten beim Binden der Schuhbänder, Ball fangen..
- Unaufmerksamkeit
- Frustration, die zu Verhaltensproblemen führen kann
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Kinder 9 bis 12 Jahren:
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- Fortlaufende Fehler beim Lesen, ein fehlendes Leseverständnis
- Sonderbare Aussprache, Buchstaben werden ausgelassen oder in der falschen Reihenfolge ausgesprochen
- Für Schreibarbeiten wird eine überdurchschnittlich lange Zeit benötigt
- Probleme beim genauen Abschreiben von der Tafel
- Trotz intensiven Übens tritt keine Besserung ein
- Keine Regelmäßigkeit bei den Fehlern
- Wachsender Mangel an Selbstvertrauen und wachsende Frustration
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Ab 12 Jahren:
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- Neigung falsch (ungenau) zu lesen
- Inkonsequentes Buchstabieren
- Probleme beim Planen (Entwerfen) und Schreiben von Aufsätzen
- Neigung mündliche Anweisung und Telefonnummern durcheinanderzubringen
- Leicht ablenkbar hört/sieht alles
- Geringe Merkfähigkeit beim Auswendiglernen
- Wird mit der Aufgabe nicht fertig, trödelt
- Überaktiv hat vermehrten Bewegungsdrang
- Geht Anforderungen aus dem Weg
- Geringes Selbstwertgefühl
- In sich zurückgezogen, entmutigt
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Was können Eltern tun!
Stellt sich nun heraus, dass man es mit einem legasthener Kind zu tun hat, so ist es in erster Linie wichtig, diesen Umstand zu akzeptieren und vor allem hinter seinem Kind zu stehen. Man sollte das Kind darüber aufklären, ihm jedoch nie das Gefühl geben, ein Außenseiter zu sein.
Dem Kind aber trotzdem klar machen das es einfach notwendig und unumgänglich ist, in den Bereichen Schreiben, Lesen oder Rechnen mehr Zeit und Arbeit zu investieren als dies andere Kinder tun.
Die Legasthenie ist ein Phänomen, welches zwar ein Leben lang bestehen bleibt, das man aber mit gezielter Förderung lindern kann. -